EU-Projekt lifelineMDD abgeschlossen

Das Land Steiermark liefert mit dem EU-Projekt lifelineMDD wichtige Impulse für den 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau

Pilotmaßnahme Renaturierung Gosdorf
Pilotmaßnahme Renaturierung Gosdorf© Günter Parthl, Ingenieurbüro für angewandte Gewässerökologie

Die Flüsse Mur, Drau und Donau bilden einen der wertvollsten Flusskorridore im Donau-Einzugsgebiet. Sie sind Lebensader und Lebensraum für Menschen und verschiedenste Tier- und Pflanzenarten. Der Flusskorridor erstreckt sich über 700 km in den Ländern Österreich, Slowenien, Ungarn, Kroatien und Serbien. Dieser wurde 2021 zum weltweit ersten UNESCO 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau ernannt.

Allerdings ist die Konnektivität innerhalb des Gebiets aufgrund der vom Menschen verursachten Veränderungen der Flüsse und ihrer natürlichen Prozesse eingeschränkt. Aus diesem Grund arbeiteten 12 Projektpartner sowie 17 assoziierte, strategische Partner aus unterschiedlichen Fachbereichen im Interreg DTP Projekt lifelineMDD von Juli 2020 bis Dezember 2022 gemeinsam an der Verbesserung der Biodiversität und der Wiederherstellung der natürlichen Flussdynamik.

Nach dem Motto Lebendige Flüsse, Lebendige Kooperation, Lebendige Köpfe wurden der Aufbau einer wissenschaftlichen Wissensbasis als Grundlage für zukünftige Revitalisierungsprojekte forciert, Aktivitäten zur Stärkung der grenz- und fachbereichsübergreifenden Zusammenarbeit gesetzt und das Bewusstsein für den Lebens- und Kulturraum Fluss gestärkt. Insgesamt drei Pilotmaßnahmen in Österreich, Slowenien und Serbien befassten sich mit Fragen zu Vernetzung und bieten durch ihre unterschiedlichen Rahmenbedingungen exzellente Praxisbeispiele.

In der Steiermark wurde in der Gemeinde Mureck ein 320 m langer und 6 bis 8 m breiter Nebenarm der Mur errichtet. Ziel ist es Gewässerlebensräume zu verbessern und ökologisch aufzuwerten, die eigendynamische Entwicklung der Mur zu fördern und einer weiteren Eintiefung der Mursohle entgegenzuwirken. Rund 34.000 m³ Aushubmaterial wurde dazu in den Fluss eingebracht. An der linken Uferseite wurden zwei Steilufer hergestellt. Diese stellen bedeutende zoologische Habitate dar und bieten nun Nistgelegenheiten für Uferschwalben, den Eisvogel oder den Bienenfresser. Im alten Nebenarm wurde einen neuen Lebensraum für Amphibien geschaffen. Durch die Herstellung von Strukturierungsmaßnahmen sowie anderen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen soll einer Verschlechterung des ökologischen Zustandes entgegengewirkt werden.

Alle gemeinsam entwickelten Unterlagen stehen im Internet, zumeist auf Englisch, unter  www.interreg-danube.eu/approved-projects/lifelinemdd zur Verfügung.

Diese beinhalten unter anderem:

  • Wissenschaftliche Studien zu Sedimenttransport, Sedimentmobilisierung, Fischbestand, brütende Vögel, Klimawandel, Flussregulierungen, Synthesebericht
  • Bericht zum Erfahrungsaustausch über Flussrenaturierungen
  • Toolbox zu Flussrentaturierungen
  • Roadmap für die proaktive Zusammenarbeit der Interessensgruppen
  • Schulungshandbuch, didaktische Materialien zum Biosphärenpark

Nähere Informationen auf Deutsch finden Sie hier:

 

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