Hochwasserschutz am Römerbach
Mit dem Spatenstich am 21. Juni 2013 haben die Bauarbeiten zum Hochwasserschutzprojekt am Römerbach in der Gemeinde Gersdorf an der Feistritz begonnen. Das Projekt soll die Gemeinde Gersdorf in Zukunft bestmöglich gegen Hochwasserereignisse schützen.

Die Ausgangssituation
Die Gemeinde Gersdorf an der Feistritz war in den letzten Jahren sehr stark vom Hochwasser, und zwar sowohl von der Feistritz als auch vom Römerbach, betroffen. Vom Feistritzhochwasser sind vor allem das sogenannte Mühlenviertel mit Wohn- und Geschäftsobjekten sowie die im Mündungsbereich des Römerbaches liegende Fa. Egger-Glas extrem gefährdet. Die Hochwässer des Römerbaches richten vor allem im westlichen Ortsbereich immer wieder Schäden an. Daher wurden in den letzten Jahren im Zuge eines ersten Bauabschnittes Hochwas-serschutzmaßnahmen entlang der Feistritz im Mühlenviertel durchgeführt.
Ausbau des Hochwasser-Schutzes
Nach dieser Hochwasserfreistellung im Mühlenviertel ist die Gemeinde Gersdorf nun bestrebt, die weiteren Abschnitte entlang des Römerbaches (Ortschaft Gersdorf und Fa. Egger-Glas) hochwasserschutzmäßig auszubauen. Es soll ein Hochwasserschutz für 28 Betriebs- und Wohnobjekte hergestellt werden.
Daten und Fakten
Der Bereich für das nun durchzuführende Hochwasserschutzvorhaben beginnt bei der Mündung des Römerbaches in die Feistritz und endet ca. 1,1 km bachaufwärts auf der Höhe der Straßenkreuzung Pöltlweg/Binderweg. Die Auswahl und örtliche Situierung der HWS-Maßnahmen, die aus bachbegleitenden Erddämmen, Weganhebungen und Stahlbetonwänden bestehen, erfolgte gemeinsam mit den Anrainern und den Vertretern der Gemeinde Gersdorf. Eine Gemeindestraßenbrücke und ein Fußgängersteg müssen abgetragen und neu wieder errichtet werden.
Kosten
Das genehmigte Gesamterfordernis beträgt € 1.600.000,-- mit einem Aufteilungsschlüssel 40% Bund, 40% Land, 20% Gemeinde. Es wird aber damit gerechnet, den finanziellen Gesamtrahmen dieser Baumaßnahme nicht zur Gänze ausschöpfen zu müssen. Die Bauabwicklung wird in Eigenregie gemeinsam mit der Baubezirksleitung Oststeiermark (Hartberg) durchgeführt.
Bund und Land treten für Hochwasserschutzmaßnahmen ein
„Hochwasserrückhaltebecken sind im Bundesland Steiermark bereits seit Jahrzehnten ein wesentlicher Bestandteil der Strategien für den technischen Hochwasserschutz. Die Schutzbauten haben sich bestens bewährt und verhindern Schäden in Millionenhöhe. Hochwasserrückhaltebecken nehmen zwar ein Maximum an Risiko ab, sind aber dennoch keine Vollkaskoversicherung", warnt Landesrat Johann Seitinger. „Wir haben derzeit 132 Rückhaltebecken und zusätzlich 300 Geschiebesperren in der Steiermark in Betrieb, im letzten Jahrzehnt wurden insgesamt über 350 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert", zieht der Landesrat Bilanz. In der Steiermark werden im Jahr 2013 rund 25 Millionen Euro für Hochwasser-schutzmaßnahmen ausgegeben. Zukünftige Schwerpunkte für das komplexe Feld des Hochwasserschutzes sieht der Landesrat in einer restriktiveren Raumordnung, im Ausbau von Warnsystemen, in der laufenden Bewusstseinsbildung sowie im Ernstnehmen von Klimaschutzmaßnahmen. „Diese sind die einzige nachhaltige Maßnahme, um die Katastrophen tatsächlich zu reduzieren", so Seitinger.