Flusskrebse halten „Landratten“ auf Trab
Die beiden Zoologinnen, Mag. Martina Krobath und Dr. Nicole Perger vom Umwelt-Bildungs-Zentrum (UBZ) brachten dann Mitte Oktober im Rahmen eines Projekttages ein zweieinhalb Jahre altes Edelkrebs-Weibchen aus einem südsteirischen Bach in die Klasse und stellten es als neue „Klassenkameradin" vor.
„Luna", wie die nachtaktive Mitbewohnerin der SchülerInnen liebevoll genannt wurde, stand sogleich im Mittelpunkt des Interesses. Einen ersten Höhepunkt stellte jener Moment dar, in welchem der Krebs den Fußboden entlang krabbelte und die neugierigen SchülerInnen die Möglichkeit hatten, den Krebs vorsichtig von hinten anzufassen und die „riesigen" Scheren von ganz nahe zu betrachten. Die „Zwickkraft" des „Scherenritters" konnte beim Festhalten eines Bleistiftes verdeutlicht werden.
Als persönliches Geschenk für Luna legte jedes Kind einen selbst ausgesuchten Stein als Baumaterial in das Aquarium. Die Gestaltung des Aquariums wird durch den Krebs selbst erledigt, welcher sich Nacht für Nacht neue Verstecke gräbt und baut.
Leider hat Luna nur eine Woche bei uns überlebt und wurde erfreulicherweise bald darauf durch einen Sumpfkrebs (Galizier), welcher nun Mrs. Fibi Krebs genannt wird, ersetzt.
So können die SchülerInnen weiterhin durch engen Kontakt mit einem lebenden Tier die Lebensweise, die Besonderheiten und die Bedürfnisse, der in unseren Gewässern immer seltener werdenden Flusskrebse, kennen lernen.
Die 3f Klasse fühlt sich für die gewissenhafte Pflege und das Wohlergehen „ihrer"
Mrs. Fibi Krebs verantwortlich und will ihr durch Erfahrung erworbenes Wissen an andere Schulklassen weitergeben. Wie sehr bislang das Projekt „Flusskrebs" die SchülerInnen der 3f beeinflusst hat, zeigen einige Aussagen:
Christine: Weil Krebse keinen Lärm mögen, ist es in der Klasse viel ruhiger geworden
Marion: Wir lernen am Verhalten des Tieres
Verena: Ich gehe jetzt noch lieber in die Schule, weil ich weiß, dass die 31. Schülerin auf mich
wartet
Sandra: Wir müssen zwar viel lernen, aber die Schule macht dank Mrs. Fibi viel mehr Spaß
Stefan: Es gehört einmal im Monat das Wasser gewechselt und das ist eine schwere Arbeit, aber
sie macht Spaß
Jennifer: Zuerst waren wir über den Verlust von Luna sehr traurig, doch durch den
neuen Krebs sind wir ein wenig getröstet
Manuela: Wir sind alle froh und stolz, dass wir Fibi vor dem Kochtopf gerettet haben
Mona: Ich glaube, sie fühlt sich wohl bei uns
Vanessa: Ich hoffe, dass wir Mrs. Fibi noch lange in unserer Klasse haben
Corina: Die Schüler kommen jetzt viel lieber in die Klasse und wir lernen vieles über Krebse dazu